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  • AutorenbildMartin Hahn

Hirschbrunft im Darßwald und am Darßer Ort

Röhrende Hirsche in unberührter Landschaft erleben - so faszinierend, dass es Naturfreunde von überallher auf die Halbinsel Fischland-Darss-Zingst lockt.


Rothirsch - Silhouette

Es ist ein sehr interessantes Naturschauspiel, wenn die imposanten Hirsche zur Brunftzeit die Dünen und den Strand am Darßer Ort / Nothafen bevölkern. Diese großen Säugetiere in freier Wildbahn zu erleben, ist mit Sicherheit (neben den Kranichen) eines der größten tierischen Highlights, die der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zu bieten hat. Wenn ihr auch mal hautnah so ein Hirschkonzert erleben wollt, müsst ihr euch ranhalten. Denn die Brunftzeit geht jährlich von Anfang September bis Mitte Oktober. Ich habe mich für euch schon mal auf den Weg gemacht und war selbst überwältigt von so viel Naturschönheit und Wildlife.


Ein kapitaler Rothirsch gut getarnt im Schilf, schaut direkt in meine Kamera.
Guck mal, wer da guckt!

Bei der Buchhorster Maase - eine rund 54 ha große Wiese mitten im Darßwald - befindet sich einer der beliebtesten Brunftplätze im Nationalpark.

Seit 2012 wird hier nicht mehr gejagt, so dass das Rotwild meist gut zu beobachten ist. Eine Garantie gibt es (wie immer in der Naturfotografie) allerdings nicht.



Die markanten Rufe und Kämpfe sind dabei Teil des Imponierverhaltens der männlichen Hirsche um das Paarungsvorrecht.


Ein anderer Platz für spektakuläre Fotos ist der Übergang vom Nothafen in Richtung Strand oder dem Rundweg folgend auf der gegenüberliegenden Seite am Aussichtsturm.

Da diese Plätze jedoch auch

bei anderen Fotografen sehr beliebt sind, muss man schauen das man frühzeitig einen guten Platz ergattert. Aber Naturfotografen sind ja normalerweise sehr kommunikativ und nett, so dass ein „zusammenrücken“ in der Regel kein Problem darstellt. Natürlich kann man sich auch Abseits dieser Hotspots, ein geeignetes Plätzchen suchen und dieses Naturphänomen alleine beobachten.


Die Entfernung zu den Hirschen kann dabei stark variieren, von manchmal knapp 50 Metern bis zu mehreren hundert Meter ist alles möglich. Von daher empfehle ich persönlich eine Brennweite von mindestens 600 mm, um wirklich gute Fotos machen zu können. Aber auch mit 400 mm sind durchaus brauchbare Resultate zu erzielen, man muss halt nur etwas Glück haben und nah genug rankommen ohne die Tiere zu stören.


Am Darßer Ort und beim Pramort findet man außerdem Aussichtskanzeln, von denen man weit über die Schilflandschaften blicken kann.


Rotwild auf einer Düne

Bekannt bei vielen Naturfreunden sind auch die Ansitze im Kranichland um Hohendorf und Günz, aber das ist ein anderes Thema.


Beim Warten auf das Rotwild gibt es nebenbei noch viele andere lohnenswerte Motive zu entdecken. Ich hatte im letzten Herbst die Möglichkeit Schwäne, Wildschweine, Reiher, Raben, Kraniche, Möwen, diverse Enten und noch viele weitere Arten quasi ganz nebenbei zu fotografieren. Es lohnt sich also auf jeden Fall die Augen offen zu halten, es offerieren sich hier und da immer mal Möglichkeiten für ein schönes Foto.



Wer extra für die Hirschbrunft auf dem Darß kommt, dem empfehle ich die Übernachtung im Ort Prerow. Von hier aus hat man einen super Startpunkt, um in den Nationalpark zu gelangen.


Nebenbei erwähnt: Es werden auch spezielle Exkursionen zur Hirschbrunft am Darßer Ort angeboten. Oft bietet das Max Hünten Haus in Zingst unter Leitung von Nationalparkranger, interessierten die Möglichkeit an geführten Touren teilzunehmen.


Noch ein kleiner Hinweis am Rande: Die Wege im Nationalpark sind oft lang und selbst wenn man sich mit der Pferdekutsche oder – in meinem Fall - dem Fahrrad bis zum Nothafen bringen lässt, sind es noch einige Kilometer bis zum gewünschten Aussichts-/ Beobachtungspunkt, außer man möchte am Nothafen verweilen, von dort aus sind es nur noch ca. 400 Meter. Ich bin im letzten Jahr mit knapp 17 kg Gepäck auf den Rücken, an jedem Tag fast 8 km durch den Nationalpark geradelt. Da könnt Ihr mir glauben, dass man abends definitiv weiß - was man getan hat 🙂


Mein Kapitalhirsch


Es ist definitiv ein spannendes Erlebnis auch ohne „Gewehr“. 🤣

Wer sich für die Hirschbrunft oder gar eine geführte Wanderung zu einem Brunftplatz interessiert, hat hoffentlich hier Anregungen finden können und darüber hinaus erfahren, wo es möglich ist, die Brunftzeit des Rotwildes in freier Wildbahn mit zu erleben.


Euer Martin




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